“Caraval” von Stephanie Garber

Veröffentlicht: 10. April 2017

Werbung*: Mögt ihr “The Hunger Games”? Und kennt ihr vielleicht auch “Der Mitternachtszirkus”? Dann könnte “Caraval” etwas für euch sein. Dieses Buch ist aktuell in aller Munde und es fällt vor allem in den sozialen Medien immer wieder auf. Ich verrate euch heute wie es mir gefallen hat!


Caraval

Von Stephanie Garber
Klappenbroschur erhältlich seit 20. März 2017
Seitenzahl: 400
Verlag: Piper Verlag

Von einem gefährlichen Spiel und einer Welt voll Illusionen

Das Cover ist ein wahrer Hingucker und verspricht ein magisches Abenteuer. Mit hohen Erwartungen bin ich an dieses Buch heran gegangen, vor allem mit all den positiven Kritiken im Gedächtnis. Diese Buchbesprechung fällt mir nun aber schwer, denn ich bin hin und her gerissen was ich von “Caraval” halten soll…

In Stephanie Garbers Werk geht es um Scarlett, die schon als kleines Kind von ihrer Großmutter Geschichten über Caraval erzählt bekommen hat. Seither träumen sie und ihre jüngere Schwester Donatella von den geheimnisvollen, talentierten Caraval-Darstellern, dem magischen Caraval-Spiel und dem mysteriösen Spielemacher namens “Legend“. Jahre später leben Scarlett und Tella immer noch unter dem Dach ihres machthungrigen und gewalttätigen Vaters. Einzig die arrangierte Ehe für Scarlett mit einem Grafen schürt die Hoffnung auf eine Flucht und ein neues Zuhause. Doch plötzlich erreicht ein Brief die beiden Mädchen und darin finden sie die Eintrittskarten für Caraval mit dem Versprechen, dass der diesjährige Gewinner von Caraval einen Wunsch erhält. Nehmen Scarlett und Donatella die Einladung an? Und was wird sie dort erwarten?

Nachdem ich “Caraval” nun innerhalb von zwei Abenden gelesen habe, lässt es mich mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Während dem Lesen hatte ich ein bisschen das Gefühl von “Alice im Wunderland” trifft auf “The Hunger Games” und “Der Mittarnachtszirkus”. Die Atmosphäre ist weitgehend magisch, geheimnisvoll und mit einem Hauch des 18 Jahrhunderts. Es ist ein Buch über Geschwisterliebe, Aufopferung und dem Wunsch nach einem sicheren, erfüllten Leben. Dazu gibt es eine Prise Romantik (aber leider Insta-Love). Die Idee ist insgesamt gut und auch wenn die Einflüsse anderer Bücher am Rande bemerkbar sind, störte mich das kaum.

Das Buch lässt sich gut lesen, nur manchmal ist es zu beschreibend. Aber der Schreibstil fängt die magische Stimmung gut auf und zwingt einen immer weiter Umzublättern – bis man dann doch erschrocken auf die Uhr sieht und feststellt, dass es eigentlich Zeit zum Schlafen ist. Die Handlung nimmt einen auch sofort gefangen und die Neugierde um das Spiel von Caraval sprang direkt von Scarlett und Tella auf mich über. Leider lies meine Begeisterung in der zweiten Buchhälfte etwas nach, was hauptsächlich am fehlenden “World Building” lag. Ich kann im Nachhinein nicht mal genau sagen, um welches Genre es sich hier handelt. Die Ansätze für High Fantasy sind da und lassen viel erwarten: Ich wollte unbedingt mehr über die Eroberten Inseln und das Reich erfahren, wie die Magie funktioniert oder einfach mehr über die Geschichte dieser Welt. Ein gutes Setting braucht jedoch nicht nur einfallsreiche Begriffe, sondern auch tiefergehende und logische Beschreibungen. Aber es wird nichts erklärt und auf nichts eingegangen, was total schade ist.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Scarlett, die zusammen mit ihrer Schwester Donatella und dem Seemann Julian los segelt, um am Spiel teilzunehmen. Scarlett kommt als interessanter Charakter mit einem starken Beschützerinstinkt ihrer Schwester gegenüber daher, mit fortschreitender Seitenzahl lernen wir sie aber besser kennen. Letztendlich wirkte sie auf mich weinerlich, inkonsequent und wirklich sehr naiv. Manchmal wollte ich sie einfach schütteln und ihr die Meinung sagen. Donatella und Julian blieben mir bis zum Schluss auch fremd, denn insgesamt fehlt es allen Figuren an Tiefe – alles wirkte eindimensional und austauschbar auf mich. Das Buchende verstärkt den Zwiespalt gegenüber diesem Buch dann nochmal. Es passiert einiges, es überrascht und bringt unterschiedliche Wendungen mit sich. Aber ich vermute gleichzeitig auch einige Logikfehler. Zudem war ich die letzten Seiten über sehr verwirrt, konnte teilweise nicht mal mehr sagen, ob das was passiert nun Illusion oder Realität ist, wer denn nun welches Motiv verfolgt und war somit nur damit beschäftigt die Stirn zu runzeln.

Fazit

„Caraval“ schürt die Neugierde und begeistert vor allem in der ersten Buchhälfte. Es lässt sich auch in einem Rutsch lesen, denn Stephanie Garber schreibt mit Sogwirkung. Im Nachhinein bin ich nur etwas enttäuscht, insbesondere vom „World Building“, den Charakteren und der großen Verwirrung. Schade, dass das Potential nicht ganz ausgeschöpft wurde. Auf Band 2 bin ich trotzdem schon gespannt!

9 Kommentare

  • Anonym 10. April 2017 at 19:45

    Hallo Elena,

    das Buch hab ich auch schon gesehen. Ich hab auch gehört, dass die Filmrechte schon verkauft sind. Werde das Buch auch noch lesen! Hoffentlich verwirrt es mich nicht allzu sehr.

    Grüße aus dem Norden
    Anna <3

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  • Lara 12. April 2017 at 13:50

    Hey,
    vielen Dank für deine tolle Rezension. Ich hab "Caraval" auch schon im Blick und werde es mir wohl auch demnächst holen!
    Liebe Grüße
    Lara

    Antworten
  • Elena Tintentick 19. April 2017 at 17:23

    Hallo Anna,

    das mit den Filmrechten habe ich auch schon gelesen. Aber ich war mir gar nicht mehr sicher, ob es dabei um Caraval oder ein anderes Werk der Autorin ging. Aber da wäre ich schon gespannt auf den Film, vor allem auf die Kostüme (die Kleider der Damen)… :-D

    Liebe Grüße
    Elena

    Antworten
  • Elena Tintentick 19. April 2017 at 17:23

    Hi Lara,
    vielen Dank für deine lieben Worte! <3
    LG
    Elena

    Antworten
  • Marysol Fuega 1. Mai 2017 at 12:37

    Ahoy Elena,

    ich habe Caraval geliebt. Ja, die Protagonistin Scar war streckenweise ärgerlich zurückhaltend bis ängstlich, aber BAMM diese Atmopshäre, das Bizarre, all die Rätsel und Verstrickungen und die Magie… ich kann den zweiten Band kaum abwarten!!!

    Und auf der Website der Autorin habe ich ja auch gelesen, dass die Filmrechte verkauft sind?! OMG, das könnte ein grandioser Film werden!!! o.O

    Einen schönen 1. Mai noch und ich lasse mal frech meinen Link da, Mary <3
    http://marys-buecherwelten.blogspot.de/2017/04/caraval-es-ist-nur-ein-spiel.html

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  • Naemi & Luisa 13. September 2017 at 17:49

    Danke für die coole Rezension – und allein schon für den Begriff Insta-Love. Kannte ich vorher nicht, aber ist mir oft begegnet – schön, jetzt den Namen zu kennen :D !

    Liebe Grüße,
    Naemi von
    unzensiert ♡

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  • Elena Tintentick 14. September 2017 at 6:39

    Hallo Naemi,

    vielen Dank für deine Worte. Den Begriff "Insta-Love" habe ich auf englischsprachigen Blogs und Bücherseiten aufgegabelt und er trifft einfach den Nagel auf den Kopf. Hier auch wieder. :-)

    Ich wünsche dir noch eine schöne Woche,
    liebe Grüße
    Elena

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  • Naemi & Luisa 26. September 2017 at 12:04

    Hi Elena,

    ich werde ihn mir ab jetzt auf jeden Fall merken, großartig. Das Buch habe ich übrigens noch nicht gelesen – nach dem großen Werbehype zu Beginn habe ich lange nix mehr davon gehört und neulich gedacht: Da war doch was… war das eigentlich gut? Aufgrund dieser Frage bin ich dann über deinen Blog gestolpert. Und wenn ich deine Rezi so lese, denke ich: Verpassen werd ich vermutlich nix, wenn ich dieses Buch nicht lese.

    Liebe Grüße :)

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  • Nicci Trallafitti 4. Dezember 2017 at 11:25

    Liebe Elena,
    eine wirklich schöne Rezension, die ich in meiner verlinkt habe. Ich hoffe, das ist ok.
    Ich stimme deinen Kritikpunkten zu.

    https://trallafittibooks.com/2017/12/04/kurzrezension-stephanie-garber-caraval/

    Liebe Grüße,
    Nicci

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