“Ich, Eleanor Oliphant” von Gail Honeyman

Veröffentlicht: 3. Juni 2017

Werbung*: Vor einer Weile habe ich euch bereits von “Ich, Eleanor Oliphant” berichtet. Durch den Lübbe Verlag bin ich sozusagen mit der Nase auf dieses Buch gestoßen worden. Da ich im April den Job gewechselt habe und so aktuell nicht mehr ganz so viel Zeit zum Lesen finde (vor allem weil ich abends auch oft zu müde bin…), musste dieses bunte Buch mit seiner besonderen Protagonistin etwas warten. Eleanor hat geduldig auf dem To-read-Bücherstapel neben dem Bett die Stellung gehalten und war dann so schnell gelesen, dass es mich selbst überrascht hat. Wie es mir gefallen hat, das verrate ich euch jetzt…    


Ich, Eleanor Oliphant 

Von Gail Honeyman
Hardcover und Ebook erhältlich seit 24. April 2017
Seitenzahl: 528
Verlag: Lübbe

Von Eleanors Sichtweise auf das Leben, Vergangenem und neuen Chancen

Eleanor Oliphant führt ein sehr strukturiertes Leben. Seit neun Jahren arbeitet sie als Buchhalterin. Jeden Morgen um 08:30 Uhr beginnt sie ihre Arbeit, jeden Mittag isst sie ein Sandwich und liest Zeitung. Um 17:30 Uhr beendet sie ihren Arbeitstag und während sie zuhause eine bestimmte Radiosendung hört, macht sie sich etwas zu essen. Und jeden Freitag gibt es Pizza-Margherita zusammen mit einem Glas Wein. Im Anschluss liest sie entweder ein Buch oder – wenn die Zeitung eine Fernsehsendung empfiehlt – dann schaut sie fern. Jeden Mittwochabend telefoniert sie zudem 10 Minuten lang mit Mummy. Es kommt niemand zu Besuch, außer einmal im Jahr eine Sozialarbeiterin und jemand, der den Zähler in der Wohnung abliest. Für Eleanor ist das aber in Ordnung, denn sie scheut soziale Kontakte. Alles läuft in geregelten Bahnen. Bis sie den neuen Kollegen Raymond kennenlernt, der bunte Turnschuhe trägt, obwohl er keinen Sport macht. Und Johnnie, den Musiker, der ihr mit seinem Gesang und seiner Optik die Sprache verschlägt. Johnnie geht ihr nicht aus dem Kopf und Eleanor legt sich einen Schlachtplan zurecht, um sich den Mann ihrer Träume zu angeln.

Eleanor ist sehr eigen, hält an Routinen fest, legt viel Wert auf Manieren und weist in einfachen sozialen Situationen nur wenig Erfahrung vor. Dadurch kommt es manchmal zu komischen, unbeholfenen und schrägen Vorfällen, denn Eleanor sagt, was sie denkt und tut was sie für richtig hält. Dabei ist sie unglaublich intelligent und verfügt über einen großen Wortschatz. Sie wächst während diesem Buch über sich hinaus, entwickelt sich weiter und das ist großartig zu beobachten. Eleanor ist einfach klasse, ihre Art zu Denken ist besonders und ich mochte sie sofort. Auch Raymond war mir gleich sympathisch, denn er hat so etwas Leichtes, Lockeres und Freundliches an sich und mir gefiel wie er mit Eleanor umging. Er ist wirklich ein herzensguter Freund und jeder sollte einen Raymond haben!

Der Schreibstil ist schlichtweg fantastisch. Aus der Ich-Perspektive führt uns Eleanor durch die Geschichte und somit durch ihr Leben. Eleanors Art sich zu artikulieren passt hervorragend zu ihrer Persönlichkeit und somit ist der Erzählstil wirklich einmalig. Es fühlt sich an als würden wir ihren Gedanken lauschen, sie zieht einen sofort in ihren Bann und lässt einen bis zur letzten Seite nicht mehr los. Es gibt zwar einige Längen, aber das Buch lebt von Eleanors Sichtweise auf die Welt, der Verarbeitung von Vergangenem und somit auch von Emotionen. Ich freute mich mit ihr, fühlte Trauer und Mitleid mit ihr, spürte ihre Unsicherheit, Überraschung und manchmal brachte sie mich zu einem breiten Grinsen. In „Ich, Eleanor Oliphant“ steckt ganz viel Herz. Dabei kommt es ohne Romantik und viel Action aus.

Fazit

Dieses hübsche, bunte Buch ist eine Überraschung für mich gewesen und konnte mich schnell begeistern. Eleanor ist ein toller Charakter und zusammen erleben wir, wie sie aus ihrem Schneckenhaus heraus kommt und über sich hinaus wächst. Gail Honeyman erweckt ihre Figuren zu Leben, zeigt wie wichtig gute Freunde sind und füllt dieses Buch mit Herz und Seele. „Ich, Eleanor Oliphant“ ist einfach wow. Lest es!

5 von 5 Sonnen
(c) Foto: Tintentick

Dieses Buch zeigt einfach auch wie wichtig ein Raymond ist, dass jeder mindestens eine solche Person benötigt. Jemand, der einen nimmt wie man ist und so akzeptiert. Habt ihr auch einen Raymond?

Ich habe ganz tolle Freunde, die ich bereits seit vielen Jahre kenne und zusätzlich ist auch mein Bruder ein enger Vertrauter. Man sollte wohl viel öfter dankbar dafür sein so tolle Menschen zu haben und das auch mal mit einer Umarmung und ein paar Worten direkt so sagen. Ich nehme mir das mal direkt vor… :-)

Liebe Grüße und bis bald,
eure Elena

Zu „Werbung*“: Das Buch in diesem Blogbeitrag wurde mir als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Beitrag enthält aber trotzdem meine eigene Meinung.

2 Kommentare

  • Hannah J. - Wonderworld of Books 16. Juni 2017 at 20:08

    Huhu liebe Ena,

    wow, was für eine tolle, begeisterte Rezension! <3
    Vielen lieben Dank dafür. :)

    Das Buch ist vor den Pfingstferien ebenfalls bei mir eingezogen und meine Mama hat es sich gleich unter den Nagel gerissen, um es vor mir zu lesen. :D
    Aber dank deiner Rezi bin ich jetzt noch neugieriger auf die Geschichte. Hoffentlich liest sie es bald, damit ich es auch lesen kann. :)

    Ganz liebe Grüße und Dir noch einen schönen Abend,
    Hannah <3
    http://wonderworld-of-books-from-hannah.blogspot.de/

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  • Elena Tintentick 17. Juni 2017 at 12:26

    Hallo Hannah,
    danke für deinen Kommentar. Ja, das Buch hat mich total begeistert. Es ist ein ganz besonderes Werk. Bei mir war es übrigens genauso – ich musste es auch als erstes an meine Mutter abtreten. Sie hat es mir unter der Nase weg geschnappt, aber glücklicherweise liest sie sehr schnell. :-)
    Ich wünsch dir ganz viel Freude mit der Geschichte von Eleanor und bin gespannt wie es dir gefällt!

    Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende!
    LG
    Elena

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