“Der schönste Ort der Welt. Von Menschen in Buchhandlungen” von Martha Schokneckt (Hrsg.)

Veröffentlicht: 7. Februar 2018

Werbung*: Gehört ihr zu den Menschen, die jeden Abend vor dem Schlafen gehen mindestens ein paar Seiten lesen? Könnt ihr dann vielleicht im Anschluss nicht sofort einschlafen, weil ihr wissen wollt wie es weiter geht oder weil die Gedanken trotz Müdigkeit noch an der letzten Seite festhalten? Ich kenne das nur zu gut und ärgere mich immer wieder, dass ich gerade dieses super-vielversprechende-spannende Buch nochmal in die Hand nehmen musste… Und dann werden aus den drei Seiten vor dem Schlafen plötzlich 3 Kapitel oder die Neugierde hält mich wach. Beides suboptimal, wenn am nächsten Morgen wieder der Wecker viel zu früh klingelt.

Wie wäre es also mit speziellen Einschlafbüchern, die sich gut lesen lassen, aber gleichzeitig auch einen entspannten Schlaf garantieren? Darüber macht sich Otto Jägersberg Gedanken, der mit seiner Erzählung in „Der schönste Ort der Welt“ neben 19 anderen Autoren vertreten ist. Ihr interessiert euch für dieses Buch voll „buchiger“ Erzählungen? Dann lest weiter… 

Rezension zu “Der schönste Ort der Welt. Von Menschen in Buchhandlungen”

Martha Schokneckt präsentiert uns mit diesem Buch eine von ihr zusammen gestellte Sammlung 20 unterschiedlicher Beiträge zum „Tatort Buchhandlung“. Diese Auswahl erschien bereits im Jahr 2015, wurde nun aber vom Diogenes Verlag neu aufgelegt.

In den Erzählungen der Autoren geht es um allerlei: Otto Jägersberg wirft die Frage auf, warum es eigentlich keine speziellen Einschlafbücher gibt – solche, die nicht aufwühlen, nicht beschäftigen und bei denen man aufgrund sich schnell entwickelnder Müdigkeit nicht über die Seite 5 hinauskommt. Aber auch Mark Twain steuert drei amüsante Gedanken über Bücher bei. Ingrid Noll erzählt über das Publikum bei Lesungen und wie ihr das lesebegeisterte Volk begegnet. Bei Tom Krohn geht es um den Geruch von Büchern und George Orwell erzählt von seiner Arbeitszeit im Antiquariat samt Literaturabteilung sowie den Besuchern eben dieses Geschäfts.

Keine dieser Geschichten ähnelt einer anderen. Während der eine Autor gerade eine halbe Seite füllt, so erhalten wir von einem anderen eine zwanzig-seitige Kurzgeschichte. Von manchen der vertretenen Autoren, wie zum Beispiel Martin Suter oder Ingrid Noll, habe ich schon Bücher gelesen, manche Autorennamen habe ich aber bisher noch nie gehört und freue mich Neues kennenlernen zu können.

Dem Titel „Der schönste Ort der Welt. Von Menschen in Buchhandlungen“ nach, spielt der Buchhändler bzw. die Buchhandlung in jeder Geschichte eine Rolle, teilweise auch bloß untergeordnet. Primär stehen Bücher, der Leser, die Autoren und die Literatur im Allgemeinen im Vordergrund. Diese Themenbreite wird durch den Buchinhalt gut umgesetzt, aber wie das oft ist, gefällt nicht alles. Ich habe mir mehrere Abende für die einzelnen Geschichten Zeit genommen – dass muss man auch, um sie genießen zu können. Bei diesem Büchlein darf man dann natürlich keine Action, großartige Spannung oder ein abendfüllendes Unterhaltungsprogramm erwarten, denn es geht um Eindrücke, Erlebnisse und Gedanken, die wortgewandt, anspruchsvoll und stimmig verpackt sind.

Fazit

„Der schönste Ort der Welt. Von Menschen in Buchhandlungen“ ist eine Sammlung von Erzählungen unterschiedlicher Autoren, in denen das Thema „Buch“ und „Literatur“ ganz im Mittelpunkt steht. Wer eine „buchige Erzählung“ für Zwischendurch oder eine kleine Aufmerksamkeit für bücherliebende Menschen sucht, kann bei diesem besonderen Stück getrost zugreifen.


Zum Buch:
 
 
Der schönste Ort der Welt. Von Menschen in Buchhandlungen
Ausgewählt von Martha Schoknecht
Taschenbuch erhältlich seit 15. Dezember 2017 
Seitenzahl: 208
Verlag: Diogenes Verlag
 
 
 
 

Bis bald und liebe Grüße

eure
 

Zu “Werbung*”: Das Buch in diesem Blogbeitrag wurde mir als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Beitrag enthält aber trotzdem meine eigene Meinung.

1 Kommentar

  • Anna 10. Februar 2018 at 11:32

    Hallo! So ein hübsches Buch. Ich suche gerade ein Geschenk für eine liebe Freundin, da kommt das gerade recht. Danke für den Tipp!
    Grüße
    Anna

    PS: Ich lese abends auch gerne, aber ich lege das Buch mindestens eine Stunde bevor ich ins Bett gehe zur Seite, sonst kann ich nicht schalfen. Ein Einschlafbuch wäre da wirklich ein guter Ansatz…. :-)

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