“Cold Princess” von Vanessa Sangue

Veröffentlicht: 29. April 2018

Werbung*: Aus dem Genre „Dark Romance“ lese ich sehr gerne englischsprachige Ebooks, weshalb ich mich sehr gefreut habe ein solches Buch von einer deutschen Autorin im LYX Verlag wiederzufinden. „Cold Princess“ von Vanessa Sangue spielt in Palermo und stellt zwei einflussreiche Mafiafamilien in den Mittelpunkt. Teil 1 der Duologie erschien Ende März 2018, die Fortsetzung kommt im Juli 2018 in den Handel. 

Buchcover: Lübbe Verlag / Lyx


Rezension

Cold Princess von Vanessa Sangue

Worum geht es in „Cold Princess“? Als Jugendliche verlor Saphira de Angelis bei einem Autounfall ihre Familie. Jetzt ist sie 26 Jahre alt und „Capo“ von einer der beiden einflussreichen Mafiafamilien in Palermo. Die beiden verfeindeten Mafiafamilien verloren jeweils wichtige Menschen und schwören seither auf Rache. Saphira will keine Schwäche zeigen und ihre Familie stark führen, doch in der Gegenwart ihres Leibwächters Madox kann sie an ihren Grundsätzen nur schwer festhalten. Zwischen Saphira und Madox besteht eine starke Anziehung, die beide nicht ignorieren können.

„Cold Princess“ ist nicht mein erster Roman im Dark-Romance-Gerne und die durch den Klappentext geschürte Vorfreude war enorm. Ich erwartete eine spannungsgeladene, düstere Geschichte mit viel südländischer Atmosphäre und mitreißende Emotionen. Die gleich zu Beginn des Buchs aufgeführte Warnung, die darauf hinweist, dass die Geschichte nichts für sanfte Gemüter ist, trug ihr übriges zu meiner Neugierde bei. Gleich darauf lernen wir auch schon Saphira und Madox kennen und tauchen in die Welt der Cosa Nostra, ihrer Familien und den Machtspielen ein.

Sie war Saphira de Angelis, Familienoberhaupt der De Angelis. Und Mord gehörte zu ihrem Alltag.
(Cold Princess, Seite 12) 

Erzählt wird „Cold Princess“ im Stil des personalen Erzählers, wobei Vanessa Sangue uns hauptsächlich die Geschichte aus der Perspektive von Saphira und Madox erleben lässt. Aber auch der Boss der gegnerischen Mafiafamilie kommt zu Wort. Genau in diesem Stil liegt die erste große Schwachstelle des Buchs, die schon nach wenigen Kapitel auffällt. Die Figuren verschweigen uns nichts, sodass sie mit uns Leser bereitwillig alle Geheimnisse, Motivationen und geplanten Vorgehensweisen und weiteren Pläne teilen. Schon innerhalb der ersten Kapitel wird nahezu alles aufgedeckt, was uns hätte rätseln lassen können und wir müssen uns gar keine Gedanken mehr machen. Über diesen Stil war ich wirklich überrascht, denn ich fragte mich was da nun noch kommen soll, um mich bei der Stange zu halten. Leider machte mir die folgende Vorhersehbarkeit die ganze Lesefreude und Spannung dann zu Nichte.

Neben diesem unglücklich gewählten Erzählstil fallen auch die Wiederholungen von Charakterbeschreibungen auf. Madox definiert sich als Killer. Mehrfach. Und das war es dann auch schon. Ähnlich ging es mir mit Saphira, die ebenso eindimensional erscheint. Ich bekam so überhaupt keinen Zugang zu den beiden Figuren, denn die Oberflächlichkeit zieht sich durch das ganze Buch. Daneben leidet die Glaubwürdigkeit durch die teilweise sehr plumpe und eintönige Wortwahl und zieht irgendwie alles ins Komische. Plötzlich wirkt auch die Warnung am Buchbeginn irgendwie stark überzogen und lächerlich. Die Sexszenen, die einen großen Teil des Buchs einnehmen, brachten mich eher zum Kopf schütteln, als dass Emotionen aufgekommen wären. Diese Szenen laufen in ihren Grundzügen auch alle gleich hab, weshalb ich sie aus mangelndem Interesse schlussendlich überflogen habe. Insbesondere durch den hohen Sexanteil in der ersten Buchhälfte, erfährt die Handlung obendrein noch eine Durststrecke. Auch wenn sich alles schnell und flüssig lesen lässt, so habe ich mir dieses Buch ganz anders vorgestellt.

Leider bin ich in meinen Erwartungen sehr enttäuscht worden, denn „Cold Princess“ fehlt es nicht nur an Spannung, Emotionen und tollen Charakteren, sondern lässt auch das südländische Flair vermissen. Palermo hätte daher auch gut in New York, London oder woanders sein können. Wir bekommen von der Außenwelt nichts mit, eine italienische Mafia-Atmosphäre ist nicht vorhanden. Den Folgeband „Fire Queen“ werde ich daher nicht lesen, auch wenn Band 1 mit einem Cliffhanger endet. Und was bleibt nun? Ein wirklich tolles blaues Buchcover, das im Regal fantastisch aussieht. Immerhin etwas. Dabei wollte ich dieses Buch so gern mögen, jedoch war es für mich einfach nichts.

Fazit

Meine großen Erwartungen konnte Vanuessa Sangue leider nicht erfüllen. „Cold Princess“ ist geprägt von Vorhersehbarkeit, oberflächlichen Charakteren und vieles verliert aufgrund des Erzählstils und dem Verhalten der Figuren an Glaubwürdigkeit. Außer dem wunderschönen Cover, kann ich diesem Dark Romance-Buch nichts abgewinnen. Schade!


#Faktenkästle

Cold Princess (Cosa Nostra 1)
Von Vanessa Sangue
Paperback und Ebook erhältlich seit 29. März 2018
Seitenzahl: 342
Verlag: Lübbe / LYX
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Lesestimme von Bücherhummel:

 „’Cold Princess’ habe ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen und fühlte mich auch echt gut unterhalten, dennoch fehlte mir da mehr das rätseln und die großen Machtspiele. Mir wurde manches zu schnell gelöst, da hätte man doch einiges mehr rausholen können. Ansonsten eine schöne Geschichte und ich bin sehr gespannt was die Autorin aus dem zweiten Teil rausholt. Für mich wäre da noch sehr viel potenzial nach oben.“ 

Lesestimme von Buntes Tintenfässchen:

 Geködert hat mich die Verortung in Mafia-Kreisen, da diese Idee noch recht unverbraucht ist. Leider war die Geschichte nicht so fesselnd, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Über die Distanziertheit der Charaktere kann man angesichts ihres familiären Hintergrund hinwegsehen, die Umsetzung des Ganzen war aber einfach nicht meins. Das Verhalten der Figuren war des Öfteren nicht nachvollziehbar, speziell was Madox’ Rachepläne sowie die emotionalen Schwankungen von ihm und Saphira und ihrem Umgang miteinander betrifft. Möglicherweise gehöre ich auch schlichtweg nicht zur Zielgruppe, denn schlecht geschrieben ist der Roman auf jeden Fall nicht. “ 
  
Ich hoffe ihr seid alle gut erholt in die Woche gestartet und konntet am Wochenende auch so wunderbar die Sonne genießen wie ich!
Bis bald und liebe Grüße
eure
Zu “Werbung*”: Das Buch in diesem Blogbeitrag wurde mir als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Beitrag enthält aber trotzdem meine eigene Meinung.

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